Die ambulante Untersuchung im MVZ in Olsberg wird von Fachärzten für Rheumatologie, Internisten durchgeführt, wobei neben der Labordiagnostik insbesondere moderne bildgebende Verfahren wie hochauflösender Ultraschall inklusive Farbdopplersonographie als auch Kapillarmikroskopie und Osteodensitometrie zur Verfügung stehen, um auch in frühen Krankheitsphasen die richtige Diagnose sicherstellen zu können.
Die ambulante Versorgung von rheumatologischen Patienten erfolgt auf Überweisung von Haus- und Fachärzten.
Um eine bedarfsgerechte Terminierung durchführen zu können, werden wir die Anmeldungen von neuen Patienten (Erstvorstellungen) ausschließlich über ein formalisiertes Anmeldefax entgegennehmen.
Der Hintergrund hierfür ist die hohe Nachfrage nach ambulanten rheumatologischen Untersuchungsterminen, welche zum Teil nur mit erheblicher Wartezeit, bedient werden kann.
Wir hoffen, dass Sie für das beschriebene Vorgehen Verständnis haben werden, da wir hierdurch versuchen sicherzustellen, dass die medizinisch notwendigen Fälle möglichst zeitgerecht terminiert werden können.
Unabhängig von der ambulanten Zuweisung in das MVZ besteht zudem die Möglichkeit Patienten elektiv stationär über das gleiche Formular anzumelden. Medizinische Notfälle können jederzeit wie bisher auch unmittelbar in die Elisabeth-Klinik Bigge eingewiesen werden.
Wie macht sich
Rheuma bemerkbar?
Wenn man von „Rheuma“ spricht, so sind im Allgemeinen hiermit Erkrankungen die mit Beschwerden am Bewegungsapparat einhergehen gemeint. Diese kann man in drei große Gruppen einteilen:
I. entzündlich rheumatische Erkrankungen (Autoimmunerkrankungen)
II. degenerative Erkrankungen (Abnutzungserkrankungen)
III. Weichteilrheumatismus (Schmerzsyndrome)
In der Klinik für Rheumatologie werden schwerpunktmäßig „entzündlich rheumatische Erkrankungen“ (Gruppe I.) behandelt. Dieser Gruppe ist gemeinsam, dass es sich um so genannte „Autoimmunerkrankungen“ handelt. Hierbei greift das Immunsystem körpereigene Strukturen wie Gelenke, die Wirbelsäule oder auch Blutgefäße oder innere Organe an und führt hier zu einer Entzündung, welche die Symptome der Erkrankung hervorruft. Diese Gruppe wiederum kann in folgende Untergruppen eingeteilt werden:
- Rheumatoide Arthritis
- seronegative Spondyloarthritiden (z. B. Ankylosierende Spondylitis / Morbus Bechterew, Arthritis psoriatica / Schuppenflechtenarthritis, reaktive Arthritis …)
- Kollagenosen (z. B. Lupus erythematodes, Sklerodermie, Polymyositis …)
- Vaskulitiden (z. B. Riesenzellvaskulitis / Polymyalgia rheumatica, Morbus Wegener, Churg-Strauss-Syndrom …)
- Gicht
- Sarkoidose
Sollten Sie an einer dieser Erkrankungen leiden oder der Verdacht auf eine solche bestehen, dann sind wir die richtigen Ansprechpartner für Sie.
Folgende Methoden kommen zum Einsatz, um die richtige rheumatologische Diagnose zu stellen:
- Laboruntersuchungen (inklusive spezieller immunologischer Verfahren)
- Ultraschalluntersuchungen von
- Organen
- Gelenken (inkl. Farbdoppleruntersuchung)
- Blutgefäßen
- Mikroskopische Analyse der Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit)
- Kapillarmikroskopie
- Röntgen
- Computertomographie
- Magnetresonanztomographie
- Endoskopie des Verdauungsgraktes wie Gastroskopie, Coloskopie, ERCP …
- Nicht-invasive kardiologische Diagnostik wie EKG, Echo
- Elektromyographie und –neurographie (EMG und ENG) (neurologischer Konsildienst)
Ziel in der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen ist es die Schmerzen der Patienten zu lindern, eine voranschreitende Zerstörung (Schädigung) von Gelenken oder auch Organen zu verhindern und damit die Funktionalität zu erhalten.
Dieses Ziel ist nur durch ein sinnvolles Ineinandergreifen unterschiedlicher Therapieformen zu erreichen:
- Aufhalten der Gelenk- bzw. Organschädigung
- Linderung des Schmerzes
- Erhalt der Funktionalität
- Gelenkpunktion
- Operative Verfahren
Zum Aufhalten der Gelenk- bzw. Organschädigung eignen sich sogenannte "Basistherapeutika" oder "Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs" (DMARD) wie Methotrexat, Leflunomid, Azulfidine, Azathioprin, Cyclosporin oder moderne Biologika.
Für die Schmerzlinderung empfehlen sich im wesentlichen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), gelegentlich auch Analgetika.
Ambulanzzeiten
Montags bis freitags nur nach Voranmeldung
Kontakt
Das Sekretariat der Rheumatologie im MVZ in der Heinrich-Sommer-Straße 4 in 59939 Olsberg erreichen Sie unter:
Tel.: 02962 803-330
Fax: 02962 803-320
Chefarztambulanz
Dr. Bernhard Schley (Rheumaorthopäde Elisabeth-Klinik Bigge)
Praxis Prof. Dr. Dr. Axel Wilke
an der Elisabeth-Klinik Bigge
Abteilung für Orthopädie
an der Elisabeth-Klinik Bigge
Behandlungsmöglichkeiten
Aufhalten der Gelenk- bzw. Organschädigung
Mittels krankheitsmodifizierender Medikamente, welche in der Lage sind den Krankheitsprozess anzuhalten oder mindestens zu verlangsamen, sogenannte „Basistherapeutika“ oder „Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs“ (DMARD).
Hierzu gehören unter anderem:
- Methotrexat
- Leflunomid
- Azulfidine
- Azathioprin
- Cyclophosphamid
- Antimalariamittel (Chloroquin und Hydroxychloroquin)
- Cyclosporin
- moderne Biologika wie z. B.
- TNF-alpha Inhibitoren
- Rituximab
- Abatacept
- Tocilizumab
Die Einleitung und Überwachung einer solchen Therapie muss von hierin erfahrenen Ärzten und Personal durchgeführt werden.
Operative Verfahren
Für spezielle rheuma-orthopädische Eingriffe besteht die Möglichkeit diese in der orthopädischen Abteilung der Elisabeth-Klinik Bigge durchzuführen.
Linderung des Schmerzes
Mittels medikamentöser Maßnahmen (im wesentlichen nichtsteroidale Antirheumatika = NSAR), gelegentlich auch Analgetika (das sind reine Schmerzmittel ohne zusätzlichen entzündungshemmenden Effekt) und weitere unterstützende nichtmedikamentöse Therapieformen. Hierbei handelt es sich um symptomatische, den Krankheitsverlauf nicht beeinflussende Therapien.
Erhalt der Funktionalität
Diese sollte in erster Linie auf einer erfolgreichen Behandlung der zugrundeliegenden Entzündung (siehe Punkt 1) gegründet sein, muss in jedem Fall jedoch auch unabhängig hiervon durch eine adäquate und stadiengerechte Physiotherapie, Ergotherapie, ggf. Psychotherapie und eine angepasste Patientenschulung dauerhaft ergänzt werden.
Gelenkpunktion
Bei einer starken Entzündung in einem Gelenk kann dieses unter sterilen Bedingungen punktiert werden und hierbei der Erguß im Gelenk abgelassen werden und gleichzeitig ein langwirksames Kortisonpräparat in das Gelenk gespritzt werden, was einen meist schnellen und anhaltenden Effekt auf die Entzündung und die Beschwerden hat.